Von Andreas Hoehne
Sind Sie aus Fuchstal schon einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach München gefahren? Sicher die wenigsten von Ihnen. Unser Roter Fuchs hat es gewagt und festgestellt, dass es durchaus machbar, wenn auch nicht ganz einfach ist. Um 8.15 Uhr stieg er in Leeder in den Bus ein, der ihn ausnahmsweise mal pünktlich in 23 Minuten zum Landsberger Bahnhof brachte. Kurze Zeit später fuhr er dann mit der Regionalbahn nach Kaufering und von dort kurz nach 9 Uhr weiter in Richtung Landeshauptstadt. Zum Glück ist er gut zu Fuß, denn Rolltreppen und Aufzüge gibt es hier am Kauferinger Bahnhof nicht. Am Hauptbahnhof spurtete er in das Untergeschoss, um in die S-Bahn einzusteigen. Genau um 9.52 Uhr erreichte er schließlich das Rathaus am Marienplatz, in dem sein Parteifreund Dieter Reiter regiert. In 97 Minuten von Leeder zum Marienplatz und das mit wenig Stress (nun ja, drei Mal umsteigen 😊) oder Parkplatzsorgen, gar nicht so schlecht oder?
Aber wie sieht die finanzielle Seite aus? Bis Ende vergangenen Jahres galt der Tarif der Landsberger Verkehrsgemeinschaft (LVG) im Landkreis und für die Busfahrt nach Landsberg allein waren da schon 5,90 Euro zu berappen. Zusammen mit dem Zugticket summierte sich das auf stolze 42,70 Euro für die Hin- und Rückfahrt! Sparen mit dem Bayernticket ging da übrigens nur bedingt, denn vor 9 Uhr ist das nicht gültig. Nun, weiß der schlaue Fuchs, seit Januar gilt der MVV-Tarif. Richtig, da wird es tatsächlich deutlich günstiger, denn da gibt es die Tageskarte für beliebig viele Fahrten von und in die Zone 9, zu der Leeder gehört, schon für 23 Euro. Schon bei drei solchen Fahrten lohnt sich übrigens das Abonnement des Deutschlandtickets, das ab Januar im Monat 58 Euro kostet. Und mit dem kann der Fuchs sogar jeden Tag nach München fahren (außer am Sonntag, versteht sich).

Sind wir doch nicht so schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden? Zweifel kommen dem Fuchs, als er beim nächsten Ausflug trödelt und den Bus verpasst. Verwundert reibt er sich die Augen, denn erst um 13.50 Uhr fährt der nächste in Richtung Landsberg.
Upss! Da gibt es doch noch das Anrufsammeltaxi? Das muss man aber eine Stunde vorher buchen und da gelten weder MVV- noch Deutschland-Ticket. Und was ist mit der Mitfahrerbank? Haben Sie da schon einmal jemanden sitzen oder in ein Auto einsteigen sehen? Unser Fuchs hat es nicht.
Warum eine Reaktivierung der Fuchstalbahn eine grundsätzliche Änderung und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Fuchstal bedeuten würde, erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe. Und bis dahin steht auch fest, ob die vom Kreistag befürwortete Potenzialanalyse das 1000er-Kriterium erfüllt hat. Das soll nämlich im ersten Quartal des Jahres bekanntgegeben werden. Der Rote Fuchs drückt auf jeden Fall ganz kräftig die Daumen. Die SPD in Fuchstal setzt sich für eine verbesserte Anbindung der Gemeinde an den öffentlichen Personennahverkehr ein. Unterstützen Sie uns dabei!

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